Mangroven Gambias
Mangrovenwälder gibt es in Gambia etliche. Sie gehören zu den produktiven und biologisch wichtigen Ökosystemen: Sie gedeihen bei hohem Salzgehalt und in sengender Hitze; sie sind dem Wechsel der Gezeiten ausgesetzt; sie halten den Fluten stand und sie sind Schutz gegen Wirbelstürme und Tsunamis. In über der Hälfte der Staaten der Erde gibt es Mangrovenwälder, die Küste Gambias gehört dazu.
An der Trichtermündung des Gambiaflusses haben sich an den Ufern dichte Mangrovenbestände entwickelt. Diese gilt es dauerhaft zu erhalten.
Leider werden Mangroven in vielen Teilen der Welt von Menschen abgeholzt und es drohen dadurch verheerende Folgen. Mangroven absorbieren die Kraft des Windes, ihre Stelzwurzeln brechen die Wellen. Eine Woge, die durch einen 200 m breiten Mangrovengürtel brandet, verliert dabei etwa 75% ihrer Kraft.
An den Stelzwurzeln lässt sich der Wasserstand ablesen (siehe auch Foto). Wo Mangroven wachsen, entstehen Lebensräume für Hunderte andere Lebewesen: Schnapper, Barrakudas, Sardinen, Winkerkrabben, Quallen.
Algen, Schwämme, Seeanemonen hüllen die Mangrovenwurzeln ein. Ein Hektar Mangrovenwald kann zehn Familien ernähren!!!
Eine 500 Hektar große Shrimps-Farm (die oft auf abgeholzten Mangrovenflächen entstehen) schafft lediglich fünf Arbeitsplätze. Hinzu kommt negativ, dass frisches Meerwasser der Shrimps-Farm zugeführt werden muss und gebrauchtes, mit Pestiziden und Antibiotika verseuchtes Wasser ungeklärt ins Meer zurückfließt. Nach zehn Jahren sind diese Flächen so verseucht, daß neue Teiche für die Garnelen angelegt werden müssen - zurück bleiben öde Flächen.
Die ursprüngliche Idee der Weltbank, mit den Shrimps-Farmen die Menschen besser mit Eiweiß versorgen und darüber hinaus mit dem Export der Shrimps Schulden abbauen zu können, ging voll daneben. Auch Reisfelder auf abgeholzten Mangrovenwäldern anzulegen ist ebenso fraglich!!
Die Welt ist voller "Lehrstücke", aus denen leider niemand lernt! Es mag kompliziert sein, den ökonomischen Wert eines so wertvollen Ökosystems wie das der Mangrovenwälder zu beziffern, aber wenn es einmal verloren gegangen ist, dann ist es wirklich zu spät! Nicht alles lässt sich mit Geld verrechnen!
Dr. Edeltraud Michalski - Tropische Landwirtin
Mai 2014
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